Für mein Auslandsemester wollte ich in den skandinavischen Bereich. Hierbei waren meine Favoriten Schweden, Finnland und Dänemark. Da ich Wirtschaftsingenieurswesen studiere fiel Finnland raus. Des Weiteren wollte ich während meines Auslandssemesters noch die Sonne zu sehen bekommen und habe mich für Dänemark entscheiden.

Man benötigt kein Visum für Dänemark.

Die Anreise erfolgte per Auto. Im Vorhinein hatte ich mich über die Wohnsituationen informiert. Dabei bin ich auf Kamtjatka gestoßen. Kamtjatka ist ein Studentenwohnheim in der Nähe der Universität (von der Universität und dem Bahnhof fünf Minuten mit dem Fahrrad entfernt). Außerdem waren die Wohnungen, die in Kamtjatka angeboten wurden bereits möbliert, wodurch einem viel Arbeit erspart wurde. Die Kosten für die Unterkunft betrugen pro Monat 460€. Inbegriffen waren alle Nebenkosten sowie Internet für die Wohnung.

Die Bewerbung und die Erasmus+ Förderung wurden durch das International Office der FH Wedel koordiniert. Nachdem man die Rangliste der Wunschorte im International Office abgegeben hatte und für eine Universität nominiert worden war musste ein Motivationsschreiben angefertigt werden. Darauf folgend mussten die Kurse von beiden Universitäten akzeptiert werden. Jeder Schritt wird klar begleitet und bis auf die Wohnung muss man nichts selber organisieren.

Durch meine Nominierung im Bereich Global Business Engineering war die Auswahl meiner Kurse beschränkt. Die Kurse, die ich besucht habe, waren: Projectmanagement, Personal Selling and Sales Management, Management and Strategy, Digital Marketing und International Project within Business and Communication. Der letzte Kurs wurde auch Semester Project genannt und in diesem Kurs variierte die Kursgröße im Vergleich zu den anderen. Im Semester Project waren während der Vorlesung ca. 80 Leute in dem Raum. Hierbei muss gesagt werden, dass die Organisation des Kurses wirklich schlecht verlaufen ist. Die Dozentin war mit der Größe des Kurses überfordert und schaffte es nicht während des gesamten Semesters die Batterien des Mikrofons zu tauschen. Dadurch konnte man während der Vorlesung hinten im Raum nichts hören. Die anderen Kurse waren deutlich besser strukturiert. Hierbei betrug die Kursgroße auch maximal 30 Studenten. Während des Semesters verliefen die Vorlesungen sehr interaktiv mit den Studenten, was mir sehr positiv in Erinnerung geblieben ist. Die Klausuren waren hauptsächlich mündliche Prüfungen. Einzige Ausnahme war der Kurs Management and Strategy, wobei hier eine vierstündige Klausur am Computer geschrieben wurde.

Im Vergleich zur FH Wedel hat man am VIA University College ein richtiges Campusleben. Neben vielen Veranstaltungen am Abend gab es Events wie ein Bier Pong Turniere oder einen Wettbewerb wobei die Internationalen Studenten ein Typisches Gericht aus ihrem Land repräsentiert haben. Die Kurse wurde von den Dozenten auf Englisch abgehalten, hierbei ist man sehr gut mitgekommen und es wurde auf jeden Rücksicht genommen. Zusätzlich wurde ebenfalls ein Dänisch-Kurs angeboten, den ich leider nicht besucht habe.

Das Leben vor Ort ist sehr schön. Mit dem Fahrrad ist in Horsens alles sehr schnell erreichbar und man kann viele schöne Radtouren machen. Der Strand ist ebenfalls zu fuß in gut 15 Minuten erreichbar, zusätzlich gibt es noch viele andere Strände, die mit dem Rad ebenfalls schnell erreicht sind. Neben den Sehenswürdigkeiten gibt es in Horsens ein paar Bars und einen Club. Des Weiteren gibt in Horsens die Möglichkeit ein Spielecafé zu besuchen oder in eine Poolbar zu gehen. Zu empfehlen sind vor allem die anderen Städte wie Aarhus, Odense oder Kopenhagen, die mit dem Zug gut zu erreichen sind.

Im Allgemeinen war es eine sehr schöne Zeit in Dänemark. Durch die vielen netten Leute, die man während des Semesters kennenlernt, hat man einen regen Austausch und man findet immer Leute, mit denen man etwas unternehmen kann. Ein großes Manko allerdings war die Kurswahl. Durch den Bereich Global Business Engineering war die Kurswahl sehr eingeschränkt als Student der FH Wedel (andere Universitäten hatten das Problem nicht). Durch die sehr gute technische Ausstattung der VIA wäre es sehr interessant gewesen Kurse zu wählen, die mehr in die technische Richtung gehen, dies war allerdings für mich nicht möglich aufgrund der Ausrichtung des Studiengangs Global Business Engineering in den wirtschaftlichen Bereich.