Leben in China
Das Leben hier in Peking ist schon etwas anders, als ich es aus Europa gewöhnt bin. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Luftverschmutzung, die leider nicht außer Acht gelassen werden darf. Im Sommer ist sie zwar geringer als im Winter aber dennoch um ein hohes Vielfaches höher als in Hamburg. In den ersten Tagen in China ist demnach damit zu rechnen, dass die Augen eventuell etwas tränen solange bis sich der Körper umgestellt hat. Ich habe mich recht schnell daran gewöhnt, habe aber dennoch jeden Morgen die entsprechenden AQI-Werte online gecheckt. Denn auch wenn die Sonne scheint und es blauen Himmel über Peking gibt, ist es möglich, dass die Luft schlechte Werte aufzuweisen hat. Ich habe eine Atemmaske nur an wenigen Tagen getragen. Es ist kaum auszumachen, ab welchem Wert ich sie hätte tragen sollen und so habe ich mich immer an den Chinesen orientiert - haben sie eine getragen, habe auch ich meine Maske aufgesetzt. Im Sommer kommen neben der Luftverschmutzung noch gelegentlich auftretende Sandstürme hinzu, die Sand aus den naheliegenden Wüsten nach Peking tragen. Ebenfalls eine Erfahrung, die man besser mit Atemmaske machen sollte. Grundsätzlich soll die Verschmutzung der Luft aber keinesfalls abschrecken - weder ich noch meine Kommilitonen hatten ernsthafte Probleme dadurch. Die kulturellen Unterschiede sind leicht auszumachen und werden direkt nach Ankunft bemerkt. Absolut interessant in meinen Augen. Zudem ist es ratsam sich auf spontane Selfie-Foto-Sessions mit Chinesen einzustellen. Nicht selten wurden wir als offensichtliche Europäer einfach fotografiert oder nach eben jedem Selfie gefragt. Dies ist aber immer eine super Gelegenheit, mit Chinesen ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
WeChat und China gehören einfach zusammen. Das Programm für das Smartphone ist Unterstützer in allen Situationen im Alltag. Es ist neben dem normalen Kommunizieren mit Text-, Sprach- oder Videonachrichten möglich mit dieser App Taxis zu bestellen, Kino Tickets zu kaufen, Flieger und Züge zu buchen und in nahezu allen Shops in China zu bezahlen. Ein Großteil der Kommunikation zwischen Dozenten und Studenten an der BFSU wird ebenfalls über diese App abgewickelt. Als Europäer ist es zudem wichtig sich vor Abflug nach China einen VPN auf seinem Laptop und Handy einzurichten. Websites wie Google (sowie alle Google Dienste - auch Mail!!), facebook, Instagram und Co sind in China geblockt und funktionieren ohne den Umweg über das VPN nicht. Ich empfehle daher sich unbedingt im Vorfeld mit den verschiedenen Anbietern auseinander zu setzen und sie entsprechend, unbedingt vor Abflug, einzurichten. Für das Bezahlen in China ist es ratsam mindestens eine Kreditkarte dabei zu haben. Am besten ist es jedoch eine zweite als Alternative oder Reserve dabei zu haben, da nicht alle Banken Karten aus Deutschland akzeptieren. Ich selber habe mir nach Ankunft ein Konto bei der China Construction Bank eingerichtet. Eine Filiale gibt es direkt auf dem Campus und zur Einrichtung des kostenfreien Kontos wird lediglich der Reisepass benötigt. Ein solches Konto ist notwendig um WeChat Pay und Alipay zu benutzen. Dies sind neben Bargeld die gängigsten Bezahlarten in China. Meine Kreditkarte nutze ich nur um Bargeld abzuheben, da die Karte in den meisten Shops und Restaurants gar nicht erst akzeptiert wird - hier ist China eindeutig weiter als Deutschland.
Peking
Die chinesische Hauptstadt mit ihren 22 Millionen Einwohnern ist absolut genial und überwältigend. An die Größe und Dimension der Stadt musste ich mich zunächst etwas gewöhnen. Neben Anlaufpunkten wie der Verbotenen Stadt oder dem Sommerpalast ist auch die Chinesische Mauer nicht weit. Ich selber habe es während des Semesters geschafft drei verschiedene Mauerabschnitte zu besichtigen. Zu Beginn des Semesters bietet die Uni eine fast kostenlose Tour zu Mauer an. Aber auch auf eigene Faust ist die Mauer sehr gut zu erreichen und immer einen Tagesausflug wert. Allgemein muss man
sich aber darauf einstellen, dass Peking deutlich lauter und hektischer als Hamburg ist. Kaum ein Tag vergeht hier an dem nichts passiert. Permanentes Hupen und schnelles, ab und an auch unsichereres Fahrverhalten von Autofahrern gehören zum ganz normalen Verkehrsbild. Hier ist besondere Vorsicht geboten aber auch daran haben wir uns alle hier schnell gewöhnt. Peking hat nicht nur kulturell eine ganze Menge zu bieten sondern auch Dinge, die ja das Studentenleben ehrlicherweise auch ausmachen - das Ausgehen am Abend. Im Stadtteil Sanlitun (ca. 35-40 Minuten mit dem Taxi, 1,70€ pro Person bei 4 Personen im Taxi) finden sich eine Vielzahl als Clubs und Bars in denen sich ebenfalls Studenten der anderen Universitäten in Peking treffen. Das gemeinsame Feiern mit den Chinesen und anderen Nationen ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.