Ich wollte gerne in Europa bleiben und zudem auch gerne in ein englischsprachiges Land. Dies hat die Auswahl stark eingegrenzt. Da Schottland bereits länger zu meinen Reisezielen gehörte, ist meine Wahl dann auf Edinburgh gefallen.

Ein Visum brauchte ich zum Zeitpunkt meines Auslandsemester nicht. Da Großbritannien aber nicht mehr zur EU gehört, war ein gültiger Reisepass erforderlich. Ein Personalausweis hat nicht mehr ausgereicht.

Ich bin in einem der Studentenwohnheime der Uni untergekommen. Mit ca. 800 Pfund pro Monat war dies zwar auch nicht günstig, aber deutlich bezahlbarer als private Wohnungen. Zudem ist das Studentenwohnheim die stressfreiste Option, da Vermieter privater Wohnungen oft Kandidaten bevorzugen, die mehr als nur knapp vier Monate bleiben. Allerdings sind auch beim Studentenwohnheim die Plätze für Visiting Students begrenzt, weshalb man sich am besten sofort nach dem Erhalt seiner Martrikelnummer bewerben sollte. Geflogen bin ich mit Ryanair, da dies die einzige Airline war, die Direktflüge von Hamburg nach Edinburgh angeboten hat. In Edinburgh angekommen, kommt man mit dem Airlink oder der Tram schnell ins Zentrum der Stadt. Beides hält auch in der Nähe des Studentenwohnheims.

Die Bewerbung erfolgte über das International Office. Kein Erasmus möglich.

Um auf 30 ECTS zu kommen, muss man insgesamt drei Kurse wählen. Entschieden habe ich mich für "Creativity, Innovations and Enterprise" (20% Präsentation + 80%Report), "Starting a New Business" (30% Präsentation + 70% Report) und "International Business" (50% Report und Präsentation + 50% Klausur). "Starting a New Business" fand in Form eines Workshops statt. Die beiden anderen Module bestanden jeweils aus einer Vorlesung und einem Tutorium.

Die Edinburgh Napier University bietet viele verschiedene Societies und Sport Clubs an. Zudem veranstaltet auch das Studentenwohnheim regelmäßig Events. Dadurch lernt man schnell Leute kennen. Die Dozenten waren gut zu verstehen. Allerdings gibt es viele internationale Studenten, darunter auch viele Deutsche. Daher gestaltet es sich, schwierig Kontakt zu Native Speakers zu knüpfen.

Edinburgh selbst hat bereits eine ganze Menge zu bieten. Von einer Wanderung zum Arthurs Seat bis hin zu gemütlichen Abenden in einem der vielen Pubs. Am besten kommt man in Edinburgh mit den Bussen von A nach B. Hier lohnt sich auf jeden Fall das Monatsticket (ca. 50 Pfund), da es ansonsten schnell teuer wird. Wenn man schon mal in Schottland ist, darf allerdings auch ein Ausflug in die Highlands nicht fehlen. Ganz besonders kann ich hier die Isle of Skye empfehlen. Dies sollte man allerdings am besten zu Beginn des Semesters machen, da dann das Wetter noch besser ist und es nicht so früh dunkel wird.

Ich würde es jederzeit wieder so machen! Edinburgh ist eine sehr schöne Stadt zum Leben und ich habe dort tolle Erfahrungen gemacht. Ich kann eine Auslandssemester dort nur empfehlen.