Jedes Unternehmen nutzt Informationstechnologie, doch eine Digitalisierung sämtlicher betrieblicher Prozesse haben bisher die wenigsten zu 100 Prozent geschafft. Somit besteht aktuell ein großer Bedarf an Software-Implementationen – sei es bereits am Markt verfügbare Standard- oder neu zu entwickelnde Software. Der Fachkräftemangel im Bereich IT sorgt dafür, dass Low Code und No Code Plattformen derzeit beliebt sind.
Reicht es, diese Programme use-case-getrieben schneller und effizienter der/dem Anwendenden zur Verfügung zu stellen oder bedarf es auch einer grundsätzlichen Neubetrachtung des gesamten Produktionsprozesses von Software? Und wie steht es mit dem Änderungsmanagement von bereits angewendeter Software? Können wir mit jeder neuen Anwendung die Datenentitäten frei bestimmen oder brauchen wir auch eine industrielle Norm von Datenmodellen? Können betriebswirtschaftliche Daten und Prozesse auf wenige, allgemein gültige Objekttypen abstrahiert werden?
Diese und ähnliche Fragen werden im Kolloquiumsvortrag am Mittwoch, den 30. November, um 17 Uhr mit Stefan Brenner, Geschäftsführer der ClassiX Software GmbH, erörtert. Dabei kommen die Erfahrungen und Entwicklungen dieser Themen aus fast 40 Jahren Erfahrung zum Tragen.
Das Kolloquium richtet sich an alle informationstechnisch interessierten Studierenden, insbesondere an Studierende der Wirtschaftsinformatik.
Zum Referenten:
Stefan Brenner hat an der Universität Hamburg und am King’s College in London Physik studiert und nach dem Diplom an der Fernhochschule Hagen gearbeitet und währenddessen BWL studiert. Für seine Diplomarbeit in Physik waren mathematische Computer Programme (ALGOL) zu schreiben. Während der Zeit in Hagen hat er im Rahmen einer Forschungsarbeit bei der damaligen GMD Forschungszentrum Informationstechnik in Sankt Augustin für die Volkswagen Stiftung mit der Programmiersprache DYNAMO ein Simulationsmodell des deutschen Gesundheitswesens erstellt.
Anschließend gründete Herr Brenner eine Firma für die Erstellung betriebswirtschaftlicher Software, die 1994 zusammen mit verschiedenen Business Angels als ClassiX Software GmbH umfirmiert wurde. Als Programmiersprachen kamen nun C++ und eine selbst entwickelte Skriptsprache (InstantView) zum Einsatz. Im Laufe der Jahre beteiligten sich andere Unternehmen mit Venture Capital bei ClassiX und finanzierten so die Entwicklung der CyberEnterprise Plattform mit, die bei namhaften Unternehmen als Basis für hoch-spezialisierte Anwendungen dient.
Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer (und teilweise nach wie vor als Entwickler), berät Herr Brenner Unternehmen zur digitalen Transformation.
Überblick
Was: Kolloquium „Systematische Lösung vs. use-case-getrieben: Ein Diskurs über die Modellierung von Geschäftsprozessen“
Wann: Mittwoch, 30. November, 17 Uhr
Wo: Hörsaal 6