Die Stadt Wedel plant einen großen Schritt in Richtung Zukunft und digitale Transformation. Im Rahmen eines BWL-Projekts haben fünf Studierende der Fachhochschule Wedel eine innovative Open-Source-Datenplattform entwickelt, die das Konzept einer „Smart City“ unterstützen soll. Ziel des Projekts ist es, zentrale Daten aus verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens zu sammeln, zu analysieren und für die Bürger:innen sowie Unternehmen zugänglich zu machen.
Im Sommersemester 2024 haben die Studierenden Cara Jaspers, Julian Schmidt, Anna Stolzenburg, David Sulik und Aaron Hoynacki den Bedarf und das Interesse der Bürger:innen sowie der städtischen Verwaltung an einer intelligenten, vernetzten Datenplattform untersucht. Diese Plattform soll dazu beitragen, Wedel zu einer modernen und technologisch fortschrittlichen Smart City zu transformieren. Überall verstreute digitale Daten sollen automatisiert zusammengeführt werden, sodass die Bürger:innen nicht mühselig nach Informationen suchen müssen.
Eine Smart City nutzt digitale Technologien, um den Alltag der Bewohner zu erleichtern. Im Verkehr können Echtzeitdaten zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Parkplätzen bereitgestellt werden, um Verkehrsflüsse zu optimieren und Staus zu reduzieren. Die Plattform bietet auch Vorteile in der Energieversorgung, indem Bürger:innen Informationen über ihren Energieverbrauch in Echtzeit abrufen können. Zudem fördert sie die Nutzung erneuerbarer Energien, etwa durch die Anzeige verfügbarer Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Die Studierenden haben umfangreiche Befragungen und Analysen durchgeführt, um die spezifischen Bedürfnisse der Stadtbewohner zu identifizieren. Über ein Scoringmodell konnte eine erste Liste der wichtigsten Kategorien gewonnen werden. So fließen Aspekte wie Mobilität, Abfallwirtschaft,öffentliche Sicherheit, Gastronomie und Bildung mit ein und bieten vielfältige Vorteile für die Bevölkerung. Überraschend war die Entdeckung digitaler Daten über Standort und Füllstand von Glascontainern, die in die Plattform integriert werden sollen.
Die Informationen zu Freizeit und Sport sowie Lebensmittel stehen weit oben im Scoring und sollen werbefrei und ohne Cookies bereitgestellt werden, da es sich um eine Open-Source-Technologie handelt. Die Zusammenarbeit mit der Stackable GmbH, einem Unternehmen im Bereich Open Source, ermöglichte den Studierenden, ihr Wissen praktisch anzuwenden.
Neben den Vorteilen für den Umweltschutz spielt die Plattform eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung. Informationen über Wartezeiten in Arztpraxen oder verfügbare Notfalldienste können in Echtzeit abgerufen werden, was die medizinische Versorgung in der Stadt effizienter gestaltet.
Die Stadtverwaltung profitiert ebenfalls von der neuen Technologie. Bürger:innen können Probleme wie Straßenschäden oder Müllabholung direkt über die Plattform melden. Dadurch kann die Stadtverwaltung schneller und gezielter reagieren, was das Vertrauen der Bürger:innen in ihre Stadt stärkt.
Insgesamt erhöht eine Smart City die Lebensqualität ihrer Einwohner durch nachhaltigere Ressourcennutzung, verbesserte Bürger:innendienste und effizientere städtische Prozesse. Die Open-Source-Datenplattform von Wedel trägt dazu bei, diese Vision schrittweise zu realisieren. Auch nach dem offiziellen Projektabschluss bleiben die Studierenden engagiert und unterstützen aktiv die weitere Ausarbeitung des Konzepts.
Die Stadt Wedel und ihre Bürger:innen können sich auf eine vernetzte und digitalisierte Zukunft freuen, in der Technologie, Nachhaltigkeit und Transparenz Hand in Hand gehen. Mit der Initiative der Studierenden hat Wedel die Chance, als Modellstadt für die digitale Transformation in Deutschland zu dienen.